Des einen Lust – Des anderen Frust!

Diese Worte habe ich im Kopf. Unterm Strich war es ein schönes Wochenende jetzt im August.

Viele, wirklich viele Reiter, wieder neu gemischt und doch um einen sich stets drehenden Inner Circle.

Wer  es nicht jedes Mal schafft, versucht es doch wenigstens einmal oder besser sogar zweimal im Jahr. Menschen begegnen sich. Und wie im Sport arrangieren sie sich. Vereinen sich in der Leidenschaft und Passion, die wir hier so einmalig erleben dürfen. Ich empfinde ein Gefühl von Zusammengehörigkeit. Eine Verbundenheit, die man so sicher in einer Familie leben sollte.

Immer wieder neu steht jeder zu Beginn des Wochenendes vor einem Rätsel?! Freitags geht es hoch her. Nicht nur die Pferde müssen ankommen. Viele sind noch gebunden in den Ereignissen der letzten Woche. Eine große Herausforderung ist dieser erste Tag, den es zu meistern gilt. Auch die Pferde sind angespannt. Ein Drahtseilakt, Übungen und Schleppen adhoc mitzunehmen und doch die nötige Gelassenheit zu entwickeln.

Es zeigt sich immer wieder, dass nur der gewinnt, der den Lauf nicht aufgibt, der den Siegeskranz als Preis vor Augen hat. Der Siegeskranz ist sicher nicht das Eichenblatt nach der Jagd. Für die Routiniers ist klar, dass jedes Ding seine Zeit braucht. Wir sind bei den Jagdreitertagen zum Üben da.

Alte Hasen mit jungen Pferden, mit alten Hasen, Jungspunde mit jungem Blut oder heißem Material. Manche, die es nochmal wissen wollen und Andere, die sich nichts anderes vorstellen können.

Diese Bandbreite macht es uns nicht leicht, jedem Anspruch gerecht zu werden. Wir sind uns durchaus der Schwierigkeit bewusst, die diese Lehrgangstage mit sich bringen. Doch am Ende wollen wir doch, dass jeder etwas für sich mit nimmt.

Es gibt immer wieder Kritik. Und die hat einen festen Platz in unserem Kalkül. Und Lob, welches aufbaut. Das tut auch mal ganz gut. Gerne würden wir hier jedem einzelnen nochmal zurufen, dass diese drei Tage in jedem Fall ihren Wert haben. Ist es gut gelaufen, die Pferde haben alles gegeben, und man hat das Jagdgefühl erlebt, so kann man glücklich nach vorne schauen. Gibt das Pferd auf, man selber muss klein bei geben oder die Erwartung wurde nicht erfüllt, bleibt ein flaues Gefühl. Hat man es für sich analysiert- dieser Anspruch steht in jedem Fall- bleibt die Frage, wie man damit umgeht. Da wir in unserer Gemeinschaft alles runterbrechen können und auch denken dürfen, dass wir eine Familie sind, so möchte ich Euch Mut machen. Bitte sprecht uns persönlich an. Am Ende soll das Reiten wie hier hinter den Hunden Spaß machen. Das mag im ersten Anlauf nicht jedem gelingen. Es steckt aber immer viel Arbeit in so einer Ausbildung.

Wenn nun  jeder von uns sich gesammelt hat, das Pferd möglichst gut geschult und bestens vorbereitet ist und wir also endlich in diese besondere Jahreszeit starten, dann erleben wir etwas ganz anderes als dieses hippe Dorfmarker Jagdreiterfeeling. Es tut sich uns eine neue Welt auf. Das Training liegt hinter uns, wir wissen nun wofür.

Und wir kommen irgendwann wieder darauf zurück, worum es eigentlich geht.

Wir beobachten die Hunde und wie sie arbeiten. Ihr Arbeitswille, ihre Ausdauer und ihre Passion fasziniert uns und bringt uns auf einen andere Ebene.

Wenn die Pferde einmal Feuer gefangen haben, dann kann ihnen keiner mehr ein X für ein U machen.

Und irgendwann muss sich jeder entscheiden, warum er überhaupt zur Jagd geht?!
Der Hund ist ein faszinierendes Geschöpf. Er ist es wirklich wert, dass man ein wenig Ehrfurcht empfindet für diese Treue und den Dienst, für den wir ihn vorgesehen haben.

Dies muss einmal mehr gesagt werden, da der Hund im Bezug auf Reiter und Pferd im Hintertreffen ist. Leidenschaftlich soll er sein, schnell und spurtreu. Doch kann der Hund nur Arbeiten, wenn man ihn lässt. Und er lebt hier in der Herde, im Verbund und ist allein meist unsicher. Also an jeden Reiter hier ein Obacht!

Die Jagdsaison hat längst begonnen. Und wir, die wir mit dabei sind, können mit immer wieder neuer Begeisterung für die Hunde hinterher jagen und in Gemeinschaft die Jagd genießen.

Lasst uns dabei Grenzen überwinden. Nutzt jede Gelegenheit für den Austausch und freut Euch auch untereinander.

Wir freuen uns auf diese Jagdsaison und hoffen, Euch in 2018 mindestens genauso zahlreich wie in diesem Jahr in Dorfmark begrüßen zu dürfen.

Es hat uns viel Spaß gemacht, alte und neue Gesichter zu erleben! Und mit Euch den Hunden hinterher!