Gesmold. Sie zählte in den 1970ger Jahren zu einer der größten Reitjagden in der Bundesrepublik und jährte sich am Sonntag zum 60. Mal: die Hubertusjagd auf Schloss Gesmold.

In inzwischen dritter Generation begrüßte zum ersten Mal Philipp Freiherr von Hammerstein als Jagdherr zu Pferd die 40 Reiter und Amazonen, die sich zum Stelldichein am Mittag im Schlosshof eingefunden hatten. „Ich freue mich besonders, dass uns zum zweiten Mal die Niedersachsenmeute zur Jagd begleitet“, sagte er und würdigte seinen Großvater Ludwig von Hammerstein als Gründer der Hubertusjagd auf Schloß Gesmold.

Tiefer Boden

Die Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Gesmold, Barbara Wurdack, dankte den Landeignern und Helfern für ihre Unterstützung, bevor die Jagdhornbläser der Jägerschaft Melle zum Aufbruch der Jagd bliesen und die Reiter sich traditionell hinter dem Barockgarten des Schlosses zum ersten Aufgalopp versammelten.

17 Foxhounds, also achteinhalb Koppeln der traditionsreichen Niedersachsenmeute folgten den Schleppenlegern Maike Radke und Bernhard Uhlen auf die etwa 16 Kilometer lange Strecke durch Feld und Wald bei schönem Herbstwetter.

Das erste Reiterfeld führten Lena und Josef Giese an, der in der Nachschau betonte, dass die Reiter vorbildlich und vorsichtig die festen Hindernisse auf dem tiefen Boden absolviert hätten und unfallfrei die Jagd beenden konnten. Das zweite Feld folgte Bernhard Pabst und Rainer Oberniehaus und das berittene Zuschauerfeld Britta Osterheider und Nina Brune. Wie gewohnt setzten sich Sandra Craney und Manuela Dröge, die ihr Pferd anlässlich des Jubiläums mit einer goldenen 60 geschmückt hatte, als Lumpensammlerinnen ans Ende der Jagdgesellschaft.

 Else als letzte Hürde

Auf dem Gelände der Ledenburg im benachbarten Nemden konnten Hunde, Pferde und Reiter beim Zwischen-Halali ein wenig verschnaufen. Bevor die Foxhounds, die der Schleppe auf einer Anis-Wasser-Lösung folgen, am Schluss des Jagdtages ihr wohlverdientes Curee erhielten und die Reiter den grünen Bruch, musste die Jagdgesellschaft noch die Else als letzte Hürde überwinden. „Diese letzte Etappe verfolgten ausgesprochen viele Zuschauer in diesem Jahr“, freute sich Josef Giese.

Erfolgreich wie schon vor 60 Jahren ging die Hubertusjagd zu Ende. Und wieder einmal bot die herbstliche Natur des Grönegaus den rot- und grünberockten Reitern und der weithin zu hörenden Hundemeute eine wunderbare Kulisse.

Quelle
https://www.noz.de/lokales/melle/artikel/962847/melle-60-hubertusjagd-auf-schloss-gesmold-erfolgreich?utm_campaign=Artikel_teilen&utm_medium=Link&utm_source=Facebook#gallery&0&0&962847